Der Ättirüedi verteilt auch in diesem Jahr wieder seine feinen Sachen.
Start um 14.00 Uhr beim Sternenbrunnen.
Sei dabei, denn "jetzt git's ...."
«Jetzt gits Schoggi!», schreit der Ättirüedi beim Sternenbrunnen – und die Kinder schreien ihm die Worte wie auf Knopfdruck nach. Doch dem Mann mit dem grünen Kleid ist das Kindergeschrei noch nicht laut genug. «Lüter», ruft er, und nach dem nächsten Versuch der Kinder: «No lüter!» Erst nun wirft er mehrere Tafeln Schokolade in hohem Bogen in die Luft, eine nach der anderen.
Die Figur des «Ättirüedi» hat eine lange Tradition und geht zurück in der Pestzeit des 16. Jahrhunderts. Laut Überlieferung sprach ein Mann in Frauenkleidern bei den reichen Leuten vor, um milde Gaben zu erbetteln. Diese verteilte er dann an die Armen und Bedürftigen.
Es ist ein traditioneller Fasnachtsbrauch, der sich am Nachmittag des Aschermittwochs in Bad Zurzach abspielt. Vom Sternenbrunnen im Oberflecken ziehen der Ättirüedi und eine grosse Kinderschar durch die Hauptstrasse im historischen Ortskern.
Immer wieder fordert der Ättirüedi lautstark zum lauten Nachschreien und Antworten auf. Tun die Kinder das laut genug, lässt er Zeltli, Würstli, Orangen oder Schoggi-Tafeln durch die Luft fliegen. Die Kinder stürzen sich auf die Gaben. Alle haben Säcke oder Taschen mitgebracht, in die sie ihre Beute stopfen.
Der Mann im grünen Kleid füllt seinen Gabensack immer wieder mit neuen Waren auf, die von den Geschäften und Restaurants gespendet werden. Erwachsene sind zwar eigentlich Zaungäste, doch auch sie werden manchmal beglückt. Ein Mann etwa fängt ein Wienerli, ohne dass er sich allerdings bewegt hätte.
Ein Zurzacher erklärt: "Es gilt die alte Regel: Angeschossenes darf behalten werden."